10. Januar 2022

Ein Plus für Umwelt und Mobilität in Darmstadt

Die Anbindung des Ludwigshöhviertels soll das neue Quartier im Süden Bessungens optimal mit der Verkehrsinfrastruktur Darmstadts verbinden. Rund 3.000 Menschen werden in diesem neuen Stadtteil leben, arbeiten und sich zukünftig in Darmstadt bewegen. Das Viertel an sich wird wie die Lincoln-Siedlung als autoarmes Quartier mit zahlreichen Mobilitätsalternativen zum (eigenen) Auto angelegt. Damit die neuen Bewohner*innen aus dem Viertel zur Arbeit pendeln oder zum Einkaufen fahren können, ist eine Anbindung des neuen Quartiers für alle Verkehrsarten erforderlich. Die Planungen der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der HEAG mobilo für die Anbindung des Ludwigshöhviertels sollen das gewährleisten.

Stärkung des Umweltverbunds

Aber im Projekt geht es nicht nur um den neuen Stadtteil. Ein wesentlicher Aspekt ist das Vorantreiben der Mobilitätswende in und für ganz Darmstadt. Denn durch das Projekt werden vor allem Verkehrsmittel des Umweltverbunds – Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV – gestärkt. Durch die Umplanungen des Straßenraums in der Ludwigshöhstraße und der Cooperstraße entstehen dort neue und sichere Fuß- und Radwege, die zukünftig insbesondere für Radfahrende eine direkte und schnelle Verbindung zwischen der Darmstädter Innenstadt und Eberstadt ermöglichen. Aber auch zwischen Marienhöhe, Ludwigshöhviertel und Lincolnsiedlung entsteht eine Ost-West-Achse, die zukünftig eine optimale Verbindung für zu Fuß gehende und Radfahrende bietet. Damit wird die Nutzung emissionsfreier Verkehrsarten gestärkt und ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz geleistet.

Ein Plus für die Fahrgäste

Ein weiteres Element, mit dem auf die Mobilitätswende eingezahlt wird, ist die Durchbindung der Straßenbahn von der heutigen Endhaltestelle „Lichtenbergschule“ durch das Ludwigshöhviertel bis zur Heidelberger Straße. Durch diese neue Verbindung zwischen der wichtigen Bestandstrasse der Straßenbahnlinien 1, 6, 7, 8 entlang der Heidelberger Straße und der heutigen Straßenbahnlinie 3 ergeben sich neue Linienoptionen. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise eine neue Linie zwischen Eberstadt, Ludwigshöhviertel und Innenstadt. Entlang dieser Strecke liegen sechs große weiterführende Schulen, die durch dieses neue Angebot deutlich schneller und besser angedient würden als bisher.

Verbesserung für den Straßenbahnbetrieb

Aus betrieblicher Sicht handelt es sich für die HEAG mobilo um ein sehr wichtiges Projekt, da eine Querverbindung zwischen den beiden wichtigen Bestandstrassen neue Möglichkeiten eröffnet. Insbesondere bei Störungen zwischen Eberstadt und Darmstadt Innenstadt auf der Heidelberger Straße wird die neue Anbindung als Ausweich- und Wendemöglichkeit dienen, sodass bei Unfällen oder anderen Problemen schnell reagiert werden kann und nicht auf der gesamten Strecke Schienenersatzverkehr nötig wird. Das ist für die Fahrgäste aus Eberstadt, aber auch entlang der Heidelberger Straße ein Gewinn. Zusätzlich können beispielsweise auch Sonderfahrten für das Heinerfest über eine solche neue Anbindung besser als bisher abgewickelt werden.

Genehmigungsverfahren

Mit der Entscheidung des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung für die Vorzugsvariante 2 (Gleisdreieck an der Heidelberger Straße, Neubau einer betrieblichen Wendeschleife am bisherigen Standort Lichtenbergschule) sind für diese Optionen die Weichen gestellt. In den kommenden Monaten werden die planerischen Details für die Verkehrsanlagen weiter ausgearbeitet, sodass voraussichtlich im Sommer 2022 die Genehmigungsverfahren beginnen können.

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